Die ehemalige Dondorf Druckerei
Das Gebäude der ehemaligen Dondorf Druckerei hat eine besondere Atmosphäre und einmalige Geschichte
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Das 1890 von der jüdischen Unternehmerfamilie B. Dondorf errichtete Backsteingebäude ist einer der letzten Industriebauten im Frankfurter Stadtteil Bockenheim. Die Dondorf Druckerei war auf hochwertige Druckerzeugnisse spezialisiert, hier wurden u. a. Spielkarten, Gesellschaftsspiele sowie Wertpapiere und Banknoten produziert. In Folge der Inflation nach dem Ersten Weltkrieg wurden die Produktionszweige der Druckerei einzeln verkauft. Das Fabrikgelände erwarb 1928 die SPD-eigene Union-Druckerei, die dort die sozialdemokratische Tageszeitung Volksstimme druckte.
Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde das Gelände 1933 beschlagnahmt und die Volksstimme verboten. In der Druckerei produzierten die Nationalsozialisten vorrübergehend das Frankfurter Volksblatt. Die Druckerpressen wurden später nach Nürnberg gebracht und auf ihnen das antisemitische Hetzblatt Der Stürmer gedruckt. Nach dem Krieg kehrten sie wieder nach Frankfurt zurück. Die jüdische Familie Dondorf wurde durch das NS-Regine verfolgt, einige Familienmitglieder wurden deportiert und ermordet, andere begingen Selbstmord oder konnten emigrieren.
Ab den 1960erJahren gehörte das Gelände zur Goethe-Universität, zuletzt wurde das Gebäude bis 2022 durch das Institut für Kunstpädagogik genutzt. Anschließend stand es leer, und zahlreiche kulturpolitische und lokale Initiativen setzten sich für den Erhalt der historischen Bausubstanz und eine dauerhafte kulturelle Nutzung ein. Während der temporären Nutzung der ehemaligen Dondorf Druckerei durch die Schirn stellt die Stadt Frankfurt ein Stockwerk des Gebäudes ausgewählten Initiativen zur Verfügung.
Ab September präsentiert die SCHIRN an diesem besonderen Ort ein hochkarätiges internationales Ausstellungsprogramm zur Kunst der Moderne und Gegenwart. Der aktuellen Umbaumaßnahme voran ging eine notwendige vollständige Schadstoffsanierung die das Hauptgebäude, die Nebengebäude sowie die angrenzende Ausstellungshalle betraf. Für eine zeitgemäße öffentliche Nutzung werden barrierefreie Zugänge und Erschließungswege geschaffen, der Brandschutz ertüchtigt und entsprechende Sicherheitssysteme eingerichtet.


