Vom Atelier an den Esstisch: The Christmas Edition
10.12.2021
5 min Lesezeit
Zum Aufessen (fast) zu schade: Fünf Kekse inspiriert von fünf Künstlerinnen und Künstlern!
Dorothy Iannone – Lebkuchenbrüste / Le(boob)kuchen
Es ist kein Zufall, dass bereits auf dem Vorsatz ihres Künstler-Kochbuchs „A Cookbook“ pralle Frauenbrüste und ein nackter Hintern zu sehen sind. Schließlich porträtierte und zelebrierte Dorothy Iannone die weibliche Sexualität in ihrem Werk über sechzig Jahre humorvoll, offen und tabulos.
Als Hommage an die ehemals in Berlin ansässige Künstlerin haben wir den für gewöhnlich eher unscheinbaren Elisenlebkuchen ein wenig umgestaltet – so wird er auf dem bunten Teller garantiert nicht übersehen.
Tipp: Wer die Lebkuchenbrüste nachbacken möchte, sollte neben Zartbitter-, Milch- und weißer Schokolade für die Kuvertüre nach der Schokoladensorte „Ruby“ (gewonnen aus pinken Kakaobohnen) und der blondfarbenen „Dulcey“ Ausschau halten.
Donald Judd – Bunte Spekulatiuskästen
Mit Installationen in Form von Kuben und Quadern aus Holz, Stahl und Plexiglas wurde Donald Judd Ende der 1960er-Jahre zu einem der bekanntesten Vertreter der amerikanischen „Minimal Art“. Er nutzte Materialien und Produktionsweisen aus der Industrie für seine künstlerischen Werke, in denen die serielle Wiederholung eine zentrale Rolle spielte. Auch zu Hause umgab sich Judd gerne von Objekten aus dem Industriedesign: Obwohl er kaum kochte, stattete er seine Küche mit einem professionellen Spültisch aus Edelstahl und einem Großküchenherd aus.
Auch wenn Spekulatiusteig und Karamell für die Anfertigung makellos geometrischer Objekte eher ungeeignet sind, haben wir es dennoch gewagt, Donald Judds Installation „Untitled“ von 1992 aus ebendiesen Zutaten nachzubilden.
Wer sich der Herausforderung ebenfalls gewachsen fühlt, kann folgenden Trick anwenden: Sobald sie aus dem Ofen kommen, drückt man mit einem Backblech oder einem anderen flachen Utensil auf die noch heißen Spekulatius, um sie in eine möglichst flache Form zu bringen. Für die bunten Rechtecke haben wir gefärbtes Isomalt benutzt – ein Zuckerersatz, der beim Erhitzen nicht braun wird.
(Foto: Stefan Ruiz)
