Wer ist der Mann mit der Thora, der in Marc Chagalls Bildwelten mal in melancholischer Pose, mal auf der Flucht zu sehen ist? Im Gespräch mit den Kuratorinnen Noa Rosenberg und Eva Reifert ergründet Leon Joskowitz das Bildmotiv, das in den Werken „Einsamkeit“ und „Der Engelsturz“ eine wichtige Rolle spielt.

Ob einsam und in melancholischer Pose oder auf der Flucht vor einem herabstürzenden Engel, der Mann mit der Thora nimmt in verschiedenen Hauptwerken Marc Chagalls eine zentrale Rolle ein. Doch während die ihm umgebende Einsamkeit unmittelbar spürbar ist, erschließen sich seine religiösen Bedeutungen erst bei genauerer Betrachtung.

In der zweiten Folge vom SCHIRN PODCAST CHAGALL blickt der Frankfurter Philosoph Leon Joskowitz mit den Kuratorinnen, Noa Rosenberg vom Tel Aviv Museum of Art und Eva Reifert vom Kunstmuseum Basel, auf die Werke „Einsamkeit“ und „Der Engelsturz“. Gemeinsam besprechen sie, weshalb diese Werke eine Kombination aus traditionell religiösen und modernen Bildmotiven sind und beantworten die Frage, was es eigentlich bedeutet, die Thora außerhalb einer Synagoge zu sehen.

(c) Tatjana Prenzel

Leon Josko­witz ist Philo­soph und Autor. Er ist Gast­ge­ber des Philo­so­phi­schen Salons der Jüdi­schen Gemeinde Frank­furt am Main und arbei­tet als Ethik­leh­rer.

Chagall. Welt in Aufruhr

4. Novem­ber 2022 – 19. Februar 2023

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