Endlich wieder Kunst in der SCHIRN: Die immersive Installation der Künstlerin Caroline Monnet ist ab jetzt in der öffentlich zugänglichen Rotunde zu sehen.

Die Schirn präsentiert in ihrer öffentlich zugänglichen Rotunde Caroline Monnets immersive Videoarbeit Transatlantic (2018), welche die 22-tägige Reise der Künstlerin auf einem Frachtschiff von Europa nach Kanada dokumentiert. Vom holländischen Hafen IJmuiden geht die Fahrt über den Atlantischen Ozean nach Montreal und schließlich Cleveland (Ohio).

Caroline Monnet, Transatlantic, 2018, Filmstill, © Caroline Monnet
Caroline Monnet, Transatlantic, 2018, Filmstill, © Caroline Monnet

In einer filmischen Montage entfalten die Bilder der Überfahrt, an der Mittelachse gespiegelt, eine eindringliche Sogwirkung. Diese wird von einer tranceartigen Tonspur aus Radiofrequenzen und Morsezeichen noch verstärkt, die in Zusammenarbeit mit dem Klangkünstler Simon Guibord entstanden ist. Im Kontrast dazu steht die Statik der drei Betonkugeln „Proximal I, II, III“ (2018/2020), mit denen Monnet ihre Videoarbeit in der Schirn zu einer eindringlichen Installation vereint.

Die sphärischen Skulpturen verweisen u. a. auf Mondzyklen, welche in der Algonquin-Tradition eine zentrale Rolle spielen. Heute leben in Kanada etwa 8000 Algonquin, die zehn Gemeinschaften (neun davon in Québec, eine in Ontario) angehören. Die Installation beleuchtet auch Auswirkungen der Besiedelung Nordamerikas durch Europäerinnen und Europäer, von Handel und Migration wie auch den traumatischen Erfahrungen der Indigenen Menschen. Der Atlantik verbindet für die Künstlerin Caroline Monnet beide Seiten ihrer Identität, die von ihren Algonquin-Vorfahren in Kanada und ihren französischen in Europa geprägt ist.

Schwerpunkte ihrer Arbeit sind, neben der eigenen Identität im Spannungsfeld Indigener und europäischer Wurzeln, die weiterbestehenden kolonialen Dynamiken zwischen Europa und Nordamerika sowie die Repräsentation Indigener Menschen und Kulturen in der heutigen Gesellschaft.

Als Filmemacherin debütierte Caroline Monnet 2009 auf dem Toronto International Film Festival. Seitdem hat sie ihre Arbeiten im Palais de Tokyo in Paris, dem Haus der Kulturen der Welt in Berlin, auf dem Sundance Film Festival in Utah und in der National Gallery of Canada in Ottawa gezeigt. 2016 wurde sie für das renommierte Pariser Residenzprogramm der Cinéfondation ausgewählt. In der Ausstellung Magnetic North. Mythos Kanada in der Malerei 1910–1940 ist mit „Mobilize“(2015) eine weitere Arbeit der Künstlerin zu sehen.

OPEN AIR AUSSTELLUNG

Endlich wieder Kunst erle­ben: Die immer­sive Instal­la­tion von Caro­line Monnet ist ab jetzt in der öffent­lich zugäng­li­chen Rotunde zu sehen!

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