DOUBLE FEATURE

Das monatliche Double Feature versteht sich als Plattform für verschiedene Strömungen und Ausdrucksformen der Film- und Videokunstproduktion. Seit mehr als sieben Jahren lädt die SCHIRN nationale und internationale Film- und Videokkünstler*innen ein, ein Werk aus ihrem eigenen Schaffen zu präsentieren, gefolgt von einem Film ihrer Wahl. Im Gespräch mit den Kuratoren Katharina Dohm und Matthias Ulrich sowie Gastkuratoren geben sie einen umfassenden Einblick in ihr kreatives Schaffen und insbesondere in ihr Interesse am Film. In der SCHIRN wurden bereits Filme und Videoarbeiten von über 60 Künstler*innen gezeigt. Im Jahr 2019 kann sich das Publikum auf Beiträge von Künstlern wie Mikhail Karikis, Pedro Barateiro und Mario Pfeifer freuen. Die Videos und Gespräche mit den bisher beteiligten Künstler*innen, darunter Monira Al Qadiri, Bianca Baldi, Eli Cortiñas, Gery Georgieva, Beatrice Gibson, Andrew Norman Wilson, Lili Reynaud-Dewar, Ani Schulze, Timur Si-Qin, Paul Spengemann, Pilvi Takala und Holly Zausner, sind über den YouTube-Kanal der SCHIRN unter dem Titel "Double Feature Conversations" abrufbar. Auch das SCHIRN MAGAZIN liefert regelmäßig diskursive Beiträge mit redaktionellem Schwerpunkt Videokunst zur Double Feature-Reihe.

Double Feature versteht sich als Plattform für ganz unterschiedliche Tendenzen und Ausdrucksformen der künstlerischen Filmproduktion sowie der Gegenüberstellung bekannter und weniger bekannter Positionen.

Angel Vergara

Angel Vergara macht Videobilder. Er verwendet meist gefundenes Filmmaterial, das auf eine Leinwand projiziert wird, und stellt eine Glasscheibe davor, auf der er malt. Die Fotografien der bemalten und übermalten Glasscheiben vor dem Filmmaterial heben den malerischen Akt auf, sie zeigen lediglich die jeweiligen malerischen Zwischenergebnisse und verdoppeln das Bild in ein originäres und ein assoziatives. Vergara verbindet Kunstgeschichte mit Popgeschichte, taucht die Lichtshow eines Popkonzerts in einen Sonnenuntergang oder verbindet Marcel Broodthaers mit dem impressionistischen Garten von Claude Monet.


In der SCHIRN stellt Angel Vergara drei seiner Werke vor: "Les belles idées reçues" (2020), "and yes I said yes I will Yes. (2012) und "Feuilleton, die sieben Todsünden" (2011), sowie einen Film seiner Wahl nach einem Gespräch mit SCHIRN-Kurator Matthias Ulrich.

Angel Vergara, And yes I said yes I will Yes, 2012 (Film Still)

JOHANNA BRUCKNER

Die multimediale Arbeit der 1984 in Österreich geborenen Johanna Bruckner nimmt den durch neue Technologien entworfenen Diskurs zwischen Gesellschaft und Individuum auf und fragt nach den Einflüssen und Abhängigkeiten von Informationen und der scheinbar autonom operierenden Kommunikationssysteme. Der konkrete menschliche Körper tritt in den performativen Arbeiten in den Vordergrund und veranschaulicht den Konflikt zwischen Affirmation und Widerstand, zwischen einem Maschine-Werden und posthumaner Existenz. In ihrer neuen Videoarbeit löst sie die Körper in synthetische Partikel auf und verbindet sie mit dem Weltraum.

Johanna Bruckner, Atmospheric Drafts of Intimacy, 2020, 4K/HD Video (Film Still)
Annika Kahrs, the lord loves changes, it’s one of his greatest delusions (Film Still), 2018, 4:3, HD, color with sound (15:49 min)

ANNIKA KAHRS

Klang als Mittel der Kommunikation bildet ein zentrales Motiv in den Arbeiten von Annika Kahrs. Ihre Performances, Filme, Fotoserien und Installationen beruhen häufig auf musikalischen Inszenierungen, die als spielerische Versuchsanordnungen aufgebaut sind. Musik als sprachliche Ausdrucksform fungiert dabei als Ventil und Metapher zugleich. In der Schirn zeigt die Künstlerin ihren Film the lord loves changes, it’s one of his greatest delusions (2018, 16 Min.), in welchem sie zwei Stücke des US-amerikanischen Komponisten Julius Eastman adaptiert. 

The Trial of Superdebthunterbot (Film Still), 45 minute HD video, Helen Knowles 2016

HELEN KNOWLES

Die britische Künstlerin Helen Knowles beschäftigt sich in ihrer multimedialen künstlerischen Praxis mit der Überschneidung von virtuellen und physischen Narrativen. Ihre Themen reichen von der Geburt über die Ökonomie bis zur Künstlichen Intelligenz. Dabei arbeitet die Künstlerin häufig kollaborativ und bezieht zahlreiche Akteure aktiv in die Produktion mit ein.