Jeden Sonntag bis zum Ende der Ausstellung PIONIERE DES COMIC zeigt das SCHIRN MAGAZIN eine Sonntagsseite der Serie NAUGHTY PETE von Charles Forbell. Diese erschien von August bis Dezember 1913 jede Woche als Aufmacher im New York Herald.

Charles Forbell (1885–1946) gilt als einer der geheimnisvollsten Künstler des frühen Comic. Er zeichnete nur eine einzige Serie (Naughty Pete) und davon lediglich 18 Sonntagsseiten. Diese erschienen von August bis Dezember 1913 ausschließlich im New York Herald. Alle Originalzeichnungen gingen verloren. Aus der Zeit vor und nach Naughty Pete sind von Forbell nur schwarz-weiße Karikaturen und Werbeillustrationen bekannt – ganz anders im Stil und nicht in Farbe. Was den erst 27-Jährigen dafür prädestinierte, ihm sofort die Titelseite der Comic-Beilage des New York Herald anzuvertrauen, ist nicht bekannt. Die 18 Sonntagsseiten haben es jedoch in sich. Für jede entwickelte Forbell eine andere, eigenständige Panel-Architektur. Statt in bunter Vierfarbigkeit zu schwelgen, beschränkt er sich häufig auf einen spezifischen Farbrhythmus oder -kontrast. Der Titelschriftzug Naughty Pete wurde jedes Mal typografisch anders umgesetzt und innerhalb des Bildes platziert. Streng quadratische Panels wechseln sich ab mit kreisrunden. Nicht selten werden die Ränder der einzelnen Panels komplett eingespart, wodurch die Szenen frei auf dem Bildgrund stehen. Naughty Pete verkörpert gleichermaßen abstrakte wie komplexe Bildkompositionen ‒ zu einer Zeit, als Amerika in der Kunst den Anschluss an die Moderne noch lange nicht gefunden hatte.
In der nächsten Woche geht es mit der Sonntagsseite vom 16. November 1913 weiter, in der Naughty Petes Vater seiner Frau eine Skulptur zum Hochzeitstag schenkt. Nur hat er die Rechnung ohne den kleinen Pete gemacht ...

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