Double Feature
Seit nunmehr vier Jahren bietet die SCHIRN ein Forum für nationale und internationale Film- und Videokünstler. Im Gespräch mit den SCHIRN Kuratoren geben internationale Künstlerinnen und Künstler tieferen Einblick in ihre Arbeit und insbesondere in ihr filmisches Interesse. DOUBLE FEATURE versteht sich als Plattform für ganz unterschiedliche Tendenzen und Ausdrucksformen der künstlerischen Filmproduktion sowie der Gegenüberstellung bekannter und weniger bekannter Positionen. Im Jahr 2017 erwarten das Publikum u. a. Beiträge von Eli Cortiñas, Beatrice Gibson und Mélanie Matranga. Künstlerinterviews gibt es außerdem auf dem Youtube-Kanal der SCHIRN.
Double Feature versteht sich als Plattform für ganz unterschiedliche Tendenzen und Ausdrucksformen der künstlerischen Filmproduktion sowie der Gegenüberstellung bekannter und weniger bekannter Positionen.
ELI CORTIÑAS
Die Grundlage für Eli Cortiñas Videoarbeiten bilden oftmals Szenen aus bekannten Arthaus-Klassikern. Cineastisch neu zusammengesetzt, entstehen in Verbindung mit eigenen Film- und Soundaufnahmen anspielungsreiche Bildcollagen, in denen familäre Beziehungskonflikte und geschlechterpolitische Zuschreibungen scharf ins Visier genommen werden
BEATRICE GIBSON
Inspiriert von der Fluxus-Bewegung und musikalischen Avantgarde-Größen wie John Cage, erkundet die Künstlerin Beatrice Gibson Stimme, Sprache, kollektive Produktion und Fragen der Repräsentation. Gibsons einzelne Filmerzählungen fügen sie sich als Gesamtwerk betrachtet zu einem schlüssigen, niemals endenden künstlerischen Prozess und Werk
PILVI TAKALA
In ihren Filmen verschränkt Pilvi Takala die verschiedenen Filmgenres und überschreitet zugleich deren Limits. Die Regisseurin, Dokumentarfilmerin und Perfomancekünstlerin spielt zumeist auch die Hauptrolle und begibt sie sich dabei in durchaus missliche und peinliche Situationen, in deren Verlauf gesellschaftliche Normvorstellungen und Erwartungshaltungen erst sichtbar werden.
MÉLANIE MATRANGA
Liebe, Freiheit, Erfolg, Begehren, Sex, Eifersucht – das sind die großen Themen, die Mélanie Matranga in einer Reihe von Filmen umkreist. In Episoden schildert sie die Spannungen und Stimmungen zwischen Menschen, die in Beziehungen zueinander stehen. Die dramatischsten Momente stecken in ihrem Klischee fest und die Protagonisten bleiben seelenlos. Matranga (*1985) lebt und arbeitet in Paris.
MONIRA AL QADIRI
Die Arbeiten der kuwaitischen Künstlerin Monira Al Qadiri kreisen insbesondere um Fragen zu Geschlecht und Identität, um ein ökologisches Denken sowie gesellschaftliche Machtdiskurse innerhalb des Nahen Ostens. Die Ästhetik der Traurigkeit, beeinflusst von der Poesie, der Musik und der Religion, bildet darin eine Art Zentrum.
HENNING FEHR & PHILIPP RÜHR
Henning Fehr & Philipp Rühr beschreiben sich als Filmemacher zwischen aktiver Teilnahme und passiver Betrachtung. Sie schildern und erforschen in ihre Arbeiten kommerzielle und kulturelle Verhaltensweisen, wie beispielsweise in der Gegenüberstellung von globalen Kulturphänomenen wie Fernsehen, Musik, Tourismus und Architektur
BIANCA BALDI
Die Arbeiten der südafrikanischen Künstlerin Bianca Baldi werfen Fragen nach dem Umgang mit vermeintlichen Fakten auf. Baldi greift darin Räume, Orte, Objekte und Biografien auf, die sie durch ihre Inszenierung und den ihr eigenen Blick transformiert. Der Betrachter wird so im Unklaren darüber gelassen, ob er mit wahren oder fiktionalen Geschichten konfrontiert wird
BEN RIVERS
Inspiriert von formalen Impulsen des experimentellen Dokumentarfilms, reichen die Themen der atmosphärisch aufgeladenen Filme des britischen Künstlers Ben Rivers von der Erforschung ungewöhnlicher Lebensräume bis hin zu rätselhaften und intimen Porträtaufnahmen
TRIS VONNA-MICHELL
Tris Vonna-Michell erzählt Geschichten, in denen reale und fiktive Stränge ineinander montiert werden. Es sind Fragmente und Nebensächlichkeiten, die die Stimme und das Bild dirigieren und mehr einem schnellen, musikalischen Rhythmus denn einer nachvollziehbaren Geschichte folgen. Seinen ursprünglichen Live-Performances fügt Vonna-Michell mit dem Film eine Erweiterung hinzu
ANI SCHULZE
Ani Schulzes filmische Arbeiten entwickeln eine visuelle Sprache, die auf der Auseinandersetzung mit Literaturgeschichte, Film und Architektur gründet. Sie nehmen verlassene Architekturen und Orte, gescheiterte Utopien und nicht zu Ende erzählte Geschichten in den Blick. Schulze rekontextualisiert und collagiert Bilder und Strukturen visueller Information und ergründet somit die Potentiale des bewegten Bildes und des Mediums Film
JOHN SKOOG
John Skoogs filmische Arbeiten verbinden dokumentarische Recherche und Realitätsbeobachtung mit subtiler Poesie. Sie machen Hintergründe und Abgründe des Alltags erfahrbar und beziehen sich auf gesellschaftliche wie historische Umfelder. Der 1985 in Schweden geborene und derzeit mit einer Vertretungsprofessur an der Kunsthochschule in Mainz bekleidete Skoog arbeitet in der filmischen und literarischen Tradition der skandinavischen Moderne
PAUL SPENGEMANN
Die versteckten Zeichen eines Bildes, die mit der Bewegung einer Kamera und den Tönen einer Stimme oder eines Instruments hervorgeholt werden, bestimmen seine Abschlussarbeit an der HFBK Hamburg mit dem Titel „About Falling in Love and Even Little Rubber Ducks“ aus dem Jahr 2016. Paul Spengemann hat dem extrem spröden Innenleben seines Ateliers einen filmischen Atem eingehaucht, der es regelrecht zum Leben erweckt. Durch spektakuläre Kamerabewegungen und Tonspuren, die sowohl an klassische Filmgenres als auch an professionelle Werbefilme erinnern, wird das Atelier selbst zum Gegenstand der künstlerischen Arbeit