Von kitschig bis humorvoll: Das SCHIRN MAGAZIN präsentiert 10 Kunstwerke zum Valentinstag

Valentinstag steht vor der Tür – jener Tag der Liebe, der die einen in Vorfreude versetzt, bei anderen auf Ablehnung trifft. Was sowohl die Befürworter als auch die Kritiker allerdings vereint: Kitsch dominiert die Vorstellung dieses Tages. Doch so muss es nicht sein. Das SCHIRN MAG hat anlässlich des Valentinstags 10 Kunstwerke zusammengebracht, die so vielfältig sind, wie Liebende selbst: manchmal ein wenig kitschig, aber ebenso lustvoll und zärtlich, humorvoll, ernst und unbefangen, intensiv, direkt und so vieles mehr.

01.

Larry Clark: „Teenage Lust“

Der nicht immer ganz so zarten Liebe des zarten Teenageralters hat Larry Clark eine ganze Serie von Fotografien gewidmet, die 1983 unter dem Titel „Teenage Lust“ in seiner zweiten Monographie erschienen sind und nichts an Wirkung eingebüßt haben, wie diese Schwarz-Weiß-Aufnahme von Jack und Lynn Johnson in Oklahoma City beweist.

Larry Clark, Jack and Lynn Johnson, Oklahoma City, 1973/1981, via clampart.com

02.

Tracey Emin: „My Bed“

Apropos Lust: Tracey Emins „My Bed“ bescherte ihr 1998 nicht nur den Durchbruch als Künstlerin, sondern katapultierte den Besucher in die intimste Privatsphäre des Young British Artist. 2014 wurde die Installation inklusive zerwühlten Laken, Zigarettenstummeln und gebrauchten Kondomen übrigens für 3,2 Millionen Euro verkauft und wird seit letztem Jahr in der Londoner Tate Modern nach 15 Jahren wieder ausgestellt.

Tracey Emin, My Bed, 1998, via harpersbazaar

03.

Gustav Klimt: „Der Kuss“

Vermeintlich unschuldiger geht es hingegen in dem Ölgemälde des Jugendstil-Meisters Gustav Klimt zu, der mit „Der Kuss“ (ursprünglich: „Liebespaar“, 1908/09) sein bekanntestes Werk schaffen sollte. Milliardenfach auf Postkarten und Kunstdrucken reproduziert, hängt das Original aus Klimts goldener Phase seit 1903 in der Österreichischen Galerie Belvedere.

Gustav Kimt, Der Kuss, 1907-1908, via Wikimedia

04.

Dwight Mackintosh: „Untitled (Figure With Hands)“

In dynamischen Strichen hat Dwight Mackintosh wiederum eine vollkommen andere Interpretation des Kusses zwischen zwei Liebenden mit Tinte auf Papier gebannt. Wie wiederum auch bei Klimt überträgt sich die Verschmelzung der Küssenden auf ihre visuelle Darstellung: Eine Linie nach der anderen verbindet den einen Körper mit dem anderen. Bis sie vollkommen eins werden.

Dwight Mackintosh, Untitled (Figure With Hands), 1998, via fraenkelgallery.com

05.

Dru Donovan: „Untitled“

Noch ein Kuss! Dru Donovans fotografische Ausführung entfernt sich jedoch von den klassischen Stereotypen und zeigt drei Männer. Zwei die küssen und einen, der sich hingegeben küssen lässt.

Dru Donovan, Untitles, 2009, via fraenkelgallery.com

06.

Robert Indiana: „LOVE“

Robert Indiana prägte das Bild, das augenblicklich in jedem Kopf eines Kunstfreundes erstrahlen dürfte, wenn das Wort „LOVE“ fällt. Drei Farben, vier Buchstaben und ein quadratisches Format: mehr bedarf es manchmal nicht, um ein ikonisches Bild zu schaffen.

Robert Indiana, LOVE, 1967, via moma.org

07.

Barbara Kruger: „Untitled (Love)“/„Untitled (Hate)“

Dass Liebe und Hass zwar die zwei Pole unter den Emotionen bilden, häufig aber nicht weit voneinander entfernt liegen, daran erinnert Barbara Kruger mit ihren beiden Siebdrucken „Untitled (Love)“ und „Untitled (Hate)“ (beide 2001) in ihrer gewohnt geradlinigen und zugleich plakativen Ästhetik.

Barbara Kruger, Untitled (Love)/Untitled (Hate), 2001, via over-blog.com

08.

Jeff Koons: „Hanging Heart“

Keine Herzensangelegenheiten ohne Jeff Koons. Der formt bekanntermaßen nicht nur Ballonhunde, Eier, Tulpen und Diamanten zu übergroßen, metallisch spiegelnden Skulpturen, sondern gleichfalls Herzen, die er – Geschenken gleich – mit einer schwungvollen Schleife versieht.

Jeff Koons, Hanging Heart, 1994-2006, via jeffkoons.com

09.

Jim Dine vor einem seiner „Heart“-Gemälde

„I use it as a template for all my emotions. It’s a landscape for everything (…). Within that you can do anything in the world. And that’s how I feel about my hearts.“ Millionenfach hat ebenfalls Jim Dine das Herz in seiner Kunst in wechselnden Farben, Formen und Materialien variiert. So zum Beispiel in dem großformatigen Gemälde des Pop Artists, in dem sich das Herz aus einer abstrakten Farbkomposition herauszeichnet.

Jim Dine with one of his heart paintings, via artnet

10.

Heather Phillipson: „Eat Here“

Auf den Valentinstag genau bis zum 14. Februar 2016 verwandelt die britische Künstlerin Heather Phillipson die Rotunde der SCHIRN in eine raumgreifende, multimediale Installation, die sich dem Herzen widmet – als Motiv, Metapher und vor allem als biologischen Imperativ.

Heather Phillipson, COMMISERATIONS!, 2-screen HD video, 2015 film still, image courtesy the artist