Die Art Basel Miami hat eröffnet und zieht Besuchermassen an. Die Verkäufe laufen gut, die VIPs schlendern über die erfolgreichste Messe in den USA. Miami hat seine absurde Normalität zurück.

Die Sonne scheint, die Kleiderordnung ist Anfang Dezember hochsommerlich. In Miami werden die Palmen weihnachtlich geschmückt und die Messestände extravagant hergerichtet. Auf dem amerikanischen Kunstmarkt herrscht Einkaufsstimmung. Beliebt und gut vertreten sind hier vor allem die deutschen Galerien.

Verkauft für 1, 2 Millionen Dollar

Judy Lybke von EIGEN + ART zeigt sich schon vor der offiziellen Vernissage zufrieden. Sein Stand präsentiert riesige dreidimensionale Skulpturen von Olaf und Carsten Nicolai. Carsten Niocolai hat bereits 2005 in der SCHIRN Kunsthalle in der Ausstellung „Anti Reflex“ mit seiner minimalistischen Ästhetik beeindruckt. Mit Farbigkeit wird hier allerdings gespart. Allein Neo Rauchs neue Bronzeskulptur „Die Jägerin“ bringt einen kleinen Farbtupfer ins Spiel.

Ganz anders am Stand von David Zwirner – hier wird man von den frisch-grünen Palmen des Bildhauers Yutaka Sone begrüßt. Bei der Lisson Gallery funkelt und glitzert eine Spiegelarbeit von Anish Kapoor. Verkauft für 1,2 Millionen Dollar. An dem großzügigen Stand tummeln sich die Massen. Auch Christian Nagel hält seine bisherigen Verkäufe für solide, und bei Sprüht Magers kann keiner mehr stehen, so reges Treiben herrscht dort. Die Dependance der Art Basel in Miami Beach hat offensichtlich allen Grund, ihr 10-jähriges Jubiläum ausgelassen zu feiern.

Mit Blick auf das Meer

Auch die kleinere Nada (New Art Dealers Alliance) zeigt sich erfolgreich. Die avantgardistische Messe weiter nördlich hat sich gemausert. Die Stände sind in diesem Jahr exzellent ausgestattet. Lüttgenmeijer aus Berlin zeigt Skulpturen von David Jablonowski. Eleven Rivington präsentiert Projektionen auf Aluminiumbilder von Dave Miko. Der New Yorker Künstler, der letztes Jahr in der „Greater New York“ Ausstellung im MoMA PS1 zu sehen war, wird auch von der Frankfurter Galerie Parisa Kind präsentiert. Ebenso wie ein neues Ölgemälde des in Frankfurt lebenden Künstlers Mike Bouchet. „Blue Rise“ – eine Bildkomposition der Filmposter von Harry Potter und Fame. Stephen Sukale, Städelschüler und gebürtiger Frankfurter, wird von Schmidt + Handrup aus Köln in einer Einzelausstellung präsentiert. Mit Blick auf das Meer zeigt sich die Messe von ihrer besten Seite.

Es scheint nicht nur die Sonne

Zeitgleich öffnen in Miami die großen Sammler ihre Türen. Bei Margulies wird auch eine Skulptur des Frankfurter Künstlers Mike Bouchet präsentiert. Im Bass Museum eröffnet eine große Erwin Wurm Einzelausstellung. Die Rubells haben ihre Neuordnung mit „American Exuberance“ betitelt und zeigen vor allem Kunst aus Kalifornien. Die de la Cruz‘ genießen einen großen Auftritt. Sie zeigen in ihren luftigen Räumen Jörg Immendorff, Sigmar Polke und Thomas Schütte.

In Miami scheint nicht nur die Sonne. Auch die Gesichter der Schönen, Reichen und vor allem der Galeristen strahlen. Die Art Basel feiert sich und ihren Erfolg.