Für das Jahr 2010 kann die SCHIRN KUNSTHALLE FRANKFURT große Erfolge verzeichnen: Die Besucherzahlen stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 32 Prozent auf 328.872. „George Seurat. Figur im Raum“ war die publikumsstärkste Ausstellung.

Die SCHIRN KUNSTHALLE FRANKFURT konnte 2010 erneut mit einem abwechslungsreichen Programm überzeugen. Den größten Besuchererfolg mit 111.890 Personen verzeichnete die Ausstellung „Georges Seurat. Figur im Raum“ mit rund 60 Gemälden, Ölstudien und Zeichnungen des französischen Neoimpressionisten. Eine Neuentdeckung bedeutete die Ausstellung „Uwe Lausen. Ende schön alles schön“, die im Anschluss in der Villa Stuck in München und in der Sammlung Falckenberg in Hamburg gezeigt wurde. Mit ihr rückte ein in Vergessenheit geratenes Werk in den Fokus der Aufmerksamkeit und fand seinen adäquaten Platz in der deutschen Kunstgeschichte.

An großem Interesse erfreute sich das bereits zum zweiten Mal stattfindende Projekt „Playing the City 2“, das den Stadtraum durch zahlreiche künstlerische Aktionen und Interventionen bespielte. „Playing the City“ wird auch 2011 seine Fortsetzung finden. Mit den Themenausstellungen „Zelluloid. Film ohne Kamera“ und „Weltenwandler. Die Kunst der Outsider“ gelang es der SCHIRN, Themen zu setzen und spannende Diskurse auszulösen. Einen Höhepunkt im Ausstellungsjahr bildet die noch bis 30. Januar 2011 laufende Schau „Courbet. Ein Traum von der Moderne“, die den französischen Vertreter des Realismus als großen Träumer der Geschichte präsentiert.

INNOVATIONEN BEI VERMITTLUNG UND INTERNET-AUFTRITT
Im Bereich des Internets ist die SCHIRN 2010 neue Wege gegangen. Neben dem Relaunch der Website, die sich dem Besucher nun wesentlich serviceorientierter und informativer präsentiert, hat die SCHIRN ein Online-Magazin gestartet. Im SCHIRN-MAGAZIN finden sich Interviews mit Künstlern, Filme sowie Hintergrundberichte zu den Ausstellungen. Zu ausgewählten Ausstellungen werden außerdem Microsites erstellt, die, wie im Fall der Ausstellung „Zelluloid. Film ohne Kamera“, einen stark partizipatorischen Charakter haben.

Erweitert wurden 2010 auch die jeweiligen Vermittlungsangebote der drei Häuser Städel, SCHIRN und Liebieghaus. Von den gemeinsam veranstalteten sei das Projekt „Jungs“ hervorgehoben, das sich der ästhetischen und kulturellen Förderung männlicher Kinder und Jugendlicher widmet, die inzwischen immer häufiger zu den „Bildungsverlierern“ gezählt werden. Erwähnenswert ist darüber hinaus das Projekt „Walk of Fame“, das sich zum Ziel gesetzt hat, Jugendliche aus problematischen Wohnvierteln über kunstpädagogische Projekte anzuregen, in Analogie zu zeitgenössischen künstlerischen Strategien ihr Lebensumfeld zu erforschen und zu gestalten – und sich dabei selbst weiter zu entwickeln. 

PROGRAMMVORSCHAU 2011
Im Ausstellungsjahr 2011 sind in der SCHIRN KUNSTHALLE Themenausstellungen und Einzelpräsentationen von Künstlern des 20. Jahrhunderts bis zur Gegenwart zu sehen. Mit der Ausstellung „Surreale Dinge. Skulpturen und Objekte von Man Ray bis Dalí“ (11. Februar bis 29. Mai 2011) begeht die SCHIRN ihr 25-jähriges Bestehen und konzentriert sich mit rund 180 Objekten erstmals ausschließlich auf die dreidimensionalen Arbeiten des Surrealismus.

Mit „Eugen Schönebeck. 1957–1967“ (23. Februar bis 15. Mai 2011) und „Kienholz. Die Zeichen der Zeit“ (21. Oktober 2011 bis 29. Januar 2012) werden zwei Positionen umfassend vorgestellt, die nachfolgende Künstlergenerationen maßgeblich geprägt haben. Im Rahmen ihrer Ausstellungen zu aktuellen zeitgenössischen künstlerischen Positionen präsentiert die SCHIRN in diesem Jahr die Einzelausstellung „Haris Epaminonda“ (13. Mai bis 31. Juli 2011) sowie zum diesjährigen Island-Schwerpunkt der Frankfurter Buchmesse die Ausstellungen „Gabríela Friðriksdóttir. Crepusculum“ (29. September 2011 bis 8. Januar 2012) und „Erró. Porträt und Landschaft“ (6. Oktober 2011 bis 8. Januar 2012). Mit der großen Themenschau zu „Geheimgesellschaften“ (23. Juni bis 25. September 2011) geht die SCHIRN der Frage nach, inwieweit Geheimgesellschaften auch gewisse Mechanismen zeitgenössischer Kunst widerspiegeln.

In der Ausstellung „Francesco Clemente“ (8. Juni bis 4. September 2011) stellt die SCHIRN einen Künstler vor, der für seine außergewöhnliche Bildsprache bekannt ist und zeigt seine spektakulären Aquarellserien, in denen der Künstler spirituelle Lebenserfahrungen umsetzt.

Darüber hinaus findet das erfolgreiche Projekt „Playing the City“ im Jahr 2011 seine Fortsetzung (11. bis 25. August 2011). Erneut werden zahlreiche internationale Künstlerinnen und Künstler den städtischen Raum bespielen und Fragen nach dessen Organisation aufwerfen.