Stefanie Belz (27), Physiotherapeutin aus Mühlheim, hat die SCHIRN-Ausstellung „Jeff Koons. The Painter“ bester Laune verlassen. Im Besucherinterview erzählt sie, was sie so begeistert hat.

Wie hat dir die Ausstellung gefallen?

Ich bin wirklich beeindruckt und mehr als positiv überrascht. Ich hatte keine großen Erwartungen an die Schau und bin mit einem Lächeln herausgekommen. Wenn man die Ausstellung betritt, ist es, als würde die Sonne aufgehen.

Das ist toll! Was findest du besonders interessant an dem Künstler Jeff Koons?

Ich hatte im Vorfeld der Ausstellung sehr viel in der Presse über Koons gelesen und bin dann neugierig geworden.

Was hast du denn über ihn gelesen?

Zum Beispiel, dass er Comicfiguren wie Hulk oder Popeye sehr realistisch mit Ölfarben auf Leinwand malt. Das konnte ich mir nicht richtig vorstellen, das wollte ich mit eigenen Augen sehen. Außerdem fand ich seinen Werdegang interessant: In den 90er-Jahren hat er viele Werke mit pornografischem Inhalt geschaffen, war mit einer Ex-Pornodarstellerin liiert, jetzt ist er Familienvater und seine Arbeiten werden von der Welt seiner Kinder inspiriert. Auf seinen Gemälden tauchen nun Comicfiguren und Frühstückscerealien auf. Kinderfiguren und pornografische Elemente scheinen völlig gegensätzlich zu sein, aber Jeff Koons verbindet sie. Ganz losgelassen haben ihn die pornografischen Motive nämlich nicht. Auf einigen Gemälden, zum Beispiel auf „Landscape (Waterfall) I", erkennt man, wenn man genau hinschaut, dass er eine Vagina skizziert hat. Ich habe gelesen, dass er sich dabei auf Gustave Courbets berühmtes Bild von einer Vagina bezieht.

Was ist dein Lieblingswerk?

„Landscape (Tree) II". Darauf sieht man im Hintergrund einen Park, darüber violett-verschwommene Farbe, und in Silber ist die Skizze der Vagina abgebildet. Ich glaube, wenn ich dieses Bild zu Hause hängen hätte, könnte ich mich niemals daran satt sehen.

Hast du auch schon die parallel laufende Ausstellung mit Jeff Koons Skulpturen im Liebieghaus gesehen?

Ja. Ich war übrigens zum ersten Mal im Liebieghaus und die Idee, Jeff Koons Skulpturen mit der Sammlung antiker Skulpturen zu verbinden, fand ich genial.