Jugendliche erforschen die Kulturwelt auf ihre eigene Art und Weise – wenn man ihnen die Möglichkeit dazu gibt.

Bereits seit 2009 ist die SCHIRN Kunsthalle Frankfurt fester Kooperationspartner im bundesweiten Projekt Kultur.Forscher! der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung und der PwC-Stiftung–Jugend–Bildung–Kultur. Im Rahmen einer Bildungspartnerschaft mit der Anna-Schmidt-Schule Frankfurt tritt das Projekt in seine zweite Phase und wird seit diesem Schuljahr für die achten Klassen als Wahlunterricht Kultur.Forscher! angeboten. Kultur.Forscher! soll die Jugendlichen dazu anregen, eigenen Fragen nachzugehen. Sie betrachten Alltägliches mit fremdem Blick und erschließen sich kulturelle Phänomene aus ihrer Lebenswelt. Mit der Unterstützung von Lehrerinnen und Lehrern sowie außerschulischen Experten starten junge Menschen ihre persönliche Kulturexpedition. Die Ausstellung „PLAYING THE CITY 3“ war erster Forschungsgegenstand der 17 Schülerinnen und Schüler, die bei den Organisatoren Matthias Ulrich und Clara Wörsdörfer genau nachfragten:

Vinci: Wie kamen Sie auf die Idee zu PLAYING THE CITY?

Clara Wörsdörfer: Wir beobachten zum einen immer, welche Fragen die Künstler beschäftigen. Viele wollen raus aus dem Museum, etwas im öffentlichen Raum machen und die Bevölkerung als aktive Gemeinschaft beteiligen. Das heißt, wir mussten die klassische Museumssituation auflösen und auf die Straße gehen.

Felix: Woher kennen Sie die Künstler?

C. W.: Aus unterschiedlichen Zusammenhängen, z. T. durch Besuche anderer großer Ausstellungen wie der Biennale in Venedig, aber auch durch persönliche Kontakte.

Cecilia: Warum stellen Sie diese Künstler aus?

C. W.: Man beobachtet, dass die Arbeit der Künstler gut zum Ausstellungskonzept passt und ist fasziniert von ihrer künstlerischen Arbeit. Wenn es dann eine Idee für eine Ausstellung gibt, stellen wir unser Konzept vor und freuen uns, wenn es eine Zusammenarbeit gibt, wir eine fertige Arbeit bekommen oder die Künstler extra für diesen Anlass noch etwas entwickeln.

Jakob: Warum findet dieses Projekt in Frankfurt statt?

C. W.: Gute Frage. Erst einmal liegt es daran, dass wir hier für die Schirn arbeiten und dass Matthias für dieses Haus das Projekt entwickelt hat. Die Zusammenarbeit mit der SCHIRN Kunsthalle Frankfurt hat das also überhaupt ermöglicht, mittlerweile zum dritten Mal. Aber unter den einzelnen Kunstprojekten sind nicht alle spezifisch auf Frankfurt ausgerichtet. Einige haben bereits woanders in ähnlicher Form stattgefunden, wie die Demonstration von Jacob Dahlgren. Im Grunde ist das Konzept also nicht an die Stadt gebunden.

Frederik: Was motiviert Sie bei der Arbeit?

Matthias Ulrich: Es ist toll, wenn man so einen Ort hat, um etwas darzustellen. Das ist, als wäre man ein Regisseur am Theater mit einer Bühne. Man kann sich sozusagen die Schauspieler aussuchen, etwas aufführen und bekommt viel Aufmerksamkeit. Das ist etwas anderes als in einer „normalen“ Firma zu arbeiten.

Sebastian: Was wollen Sie bewirken mit Ihrer Ausstellung?

M. U.: Es ist ein schönes Gefühl, Künstler zu einem Thema zusammen zu bringen, Öffentlichkeit herzustellen, die Bevölkerung durch Kunst einzubinden, eine andere Form von Bildung durch Kunst herzustellen.