Die Musikerin D E N A spielt live bei KOONS AT NIGHT in der SCHIRN. Wir trafen sie in Berlin zum Interview.

Wir trafen D E N A in ihrem Kiez Kreuzberg und sprachen mit ihr in der Abendsonne am Paul-Lincke-Ufer, während sie die Zeit für einen kleinen Imbiss nutzte. Die bulgarische Musikerin lebt seit 2005 in Berlin und hat im Moment viel um die Ohren: Als nächstes steht London auf ihrem Konzertplan, dort und in mehreren anderen Städten in England spielt sie in den kommenden Wochen einige Konzerte. Noch muss sie ihre Auftritte ohne einen Booker organisieren, und das bedeutet viel Arbeit, die nicht unbedingt in erster Linie etwas mit Musik zu tun hat. In den letzten Wochen hat sie, vor allem angestoßen durch ihr aktuelles Video „Cash, Diamond Rings, Swimming Pools", schlagartig eine eindrucksvolle internationale Bekanntheit erlangt: Der britische Guardian stellte D E N A jüngst als „New band of the day" vor.

Dabei sind bisher nur drei Lieder bzw. Videos auf YouTube veröffentlicht, die den Hype um die junge Musikerin begründen. „Gerade das Video ‚Cash, Diamond Rings, Swimming Pools' wurde sozusagen von jedem Blogger in Berlin gepostet -- wer allerdings als erstes die Bombe gedroppt hat, kann ich nicht mehr sagen. Ein großer Teil der Aufmerksamkeit ist wohl einer gewissen Berliner Community zu verdanken, denn das Video hat wirklich einen direkten Berlin-Bezug", erklärt D E N A den jüngsten Schub an Aufmerksamkeit. „Wenn man den Baumarkt im Hintergrund des Videos sieht, erkennt man, wo das Video gedreht wurde. Es ist so ein spezielles Neukölln- und Kreuzberg-Ding, wo viele Menschen vom Balkan leben." Im Video tanzt D E N A über einen Flohmarkt voller goldener Uhren, Elektrogeräte und Krempel, der tatsächlich auch irgendwo in Osteuropa sein könnte.

Tanzen, singen und Keyboard spielen

Musik macht D E N A schon seit ihrer Kindheit: Angefangen hat sie im Alter von zehn Jahren mit ihrer Schwester, 2006 gründete sie eine von den 90er-Jahren inspirierte R&B und Hip-Hop Band gemeinsam mit einer kanadischen Freundin (der erste und einzige Gig der beiden war in Frankfurt), und auf den beiden Alben der Band „The Whitest Boy Alive" kann man D E N A als Backing Vocal hören. „Nachdem die erste Band aufgelöst wurde, habe ich mir eine Beatmaschine und Keyboards geliehen und mich mit eigenen Kompositionen beschäftigt. Alles sehr analog", erinnert sie sich. „Parallel habe ich Texte geschrieben und auf Tape aufgenommen. Dann kam der Punkt, an dem ich alles miteinander kombiniert habe." Sie setzte sich mit finnischen Freunden von Kaiku Studios in Berlin in Verbindung, die seitdem ihre Kompositionen technisch umsetzen. „Ich mache die Sketches, den Initial Beat und die Chords. Das Grundgerüst ist von mir, im Studio wird es überarbeitet und produziert." 

Bei Liveauftritten spielt D E N A weit mehr als die inzwischen populären drei Lieder: „Ich habe Material für zehn Lieder, die allerdings offiziell noch nicht veröffentlicht sind. Meine Konzerte sind also quasi schon eine Preview auf das kommende Album." Bei Liveauftritten tritt sie gemeinsam mit einer Sängerin auf. „Anna steuert die Sequenzen und schiebt an den Reglern. Ich würde eigentlich sehr gerne Keyboard auf der Bühne spielen, aber ich kann nicht gleichzeitig tanzen, singen und Keyboard spielen."

Ein voller Terminkalender

Mit dem großen Erfolg von „Cash, Diamond Rings, Swimming Pools" kommt nun das internationale Interesse an der Musikerin. D E N A hat Meetings mit Labels aus den U.S.A. und U.K. -- sie bekommt in diesen Tagen Anfragen von überall auf der Welt. Auch wenn sie sich gerade auf eine Woche voller Auftritte in London und England vorbereitet, tritt sie nach wie vor regelmäßig in Berlin auf. Gleichzeitig feilt sie weiter an Liedern für ihr neues Album. Bei so einem vollen Terminkalender freuen wir uns besonders, D E N A am 8. September in der SCHIRN live sehen zu können. Sie tritt bei der Kunst- und Partynacht „KOONS AT NIGHT" auf und wird anschließend auflegen. Und sie ist gespannt auf die Ausstellung JEFF KOONS. THE PAINTER & THE SCULPTOR.