Passend zur kalten Jahreszeit: Schnee ist schon seit Jahrhunderten ein beliebtes künstlerisches Motiv. Das SCHIRN MAGAZIN zeigt 10 Kunstwerke, die vor allem die Schönheit des Winters zeigen.

Der Winter ist grau, matschig und viel zu kalt. Eisig. Er vermag jedoch ebenso leuchtende Schneelandschaften hervorzubringen, nächtlichen, eingeschneiten Städten eine Glocke überzustülpen, sodass sich eine sonst nie erlebte Stille in den Straßen ausbreitet. Badeseen verwandeln sich in Eislaufstadien, Berge in Schlittenpisten. Der Winter, das ist also vor allem die Jahreszeit mit dem wechselhaften Gesicht. 

So zeigt er sich seit Jahrhunderten auch in der Kunst. Das SCHIRN MAGAZIN hat eine Liste mit 10 Kunstwerken zusammengestellt, die nicht nur die frostigen Ansichten, sondern auch die Schönheit des Winters zeigt:

01.

Pieter Bruegel der Ältere: „Die Jäger im Schnee“ (1565)

Jahrhunderte vor seinen Mitstreitern in dieser Liste malte Pieter Bruegel der Ältere sein 117 × 162 cm großes Jahreszeitenbild mit Öl auf Eichenholz – und erschuf damit das erste bekannte europäische Großgemälde mit Schnee.

Pieter Bruegel der Ältere: „Die Jäger im Schnee“ (1565) via Google Art Project

02.

Gabriele Münter: „Hof im Schnee“ (1911)

Der unberührte Schnee wirft das gleißende Licht von überall her zurück, eine eingehüllte Gestalt bahnt sich ihren Weg durch die verlassene Häuserlandschaft, auf die sich eine weiße, puderige Schicht gelegt hat. „Hof im Schnee“ ist nur eine von zahlreichen Arbeiten der STURM-Künstlerin Gabriele Münter, die den Winter hier in seiner Schönheit, anderenorts in seinem Grauschleier wiedergibt.

Gabriele Münter: „Hof im Schnee“ (1911) via Picasa

03.

Vivian Maier: „March 18, 1955. New York, NY“

Grau imaginiert sich auch der Betrachter von Vivian Maiers monochromer Fotografie „March 18, 1955. New York, NY“ unweigerlich die Winterlandschaft. Der grell leuchtend weiße Schneeteppich ist hier längst dem Matsch gewichen, der die Straßen und Parks in eine graue, nasse Stadtlandschaft verwandelt. Eine wohlvertraute und ungeliebte, aber unvermeidliche Seite des Winters.

Vivian Maier: „March 18, 1955. New York, NY“ via vivianmaier.com

04.

Sebastião Salgado aus der Serie „Genesis“

Für sein fotografisches Riesenprojekt „Genesis“ bereiste Sebastião Salgado acht Jahre lang die Welt, um die letzten Naturräume, die dem Eingriff unserer modernen Zivilisation noch entgangen sind, zu dokumentieren. Dafür führte ihn sein Weg in Wüsten, Urwälder, auf Meere und eben auch nach Sibirien, wo er das Nomadenvolk der Nenzen in ausdrucksstarken Bildern festgehalten hat.

Sebastião Salgado aus der Serie „Genesis“ via The Guardian

05.

Edvard Munch: „White Night“ (1901)

In Edvard Munchs Gemälde „White Night“ verschmelzen die schneebedeckten Böden mit dem Himmel und dem Wasser, das sich seinen Weg durch den Fjord in der Nähe von Oslo bahnt, während sich nur schemenhaft die dunklen Umrisse der Bäume aus der blauen Kulisse abzeichnen.

Edvard Munch: „White Night“ (1901) via WikiArt.org

06.

Marianne von Werefkin: „Stadt in Litauen“ (1913)

Auch Marianne von Werfekin, Malerin, STURM-FRAU und Freundin von Gabriele Münter, widmet sich dem Winter in ihren Arbeiten, unter anderem in ihrem 1913 entstandenen Werk „Stadt in Litauen“. Einsam wandert auch hier eine Frau durch die Winterlandschaft, doch im Gegensatz zu Münters Motiv zeigt sich die Umgebung als karg und wenig einladend.

Marianne von Werefkin: „Stadt in Litauen“ (1913) via kultur-online.de

07.

Alexander Calder: „Snow Flurry“ (1948)

Fast meint man, der Schnee begänne, in dicken, weißen Flocken vom Himmel zu fallen, so sehr empfindet „Snow Flurry“ die Ästhetik seines realen Vorbildes nach und verleiht dem Mobile dank der im Licht reflektierenden Plättchen eine raumfüllende Wirkungskraft.

Alexander Calder: „Snow Flurry“ (1948) via Huffington Post

08.

Karolina Larusdottir: „New Years Eve“

In ausladendem Kleid und einem in kräftigem Orange leuchtenden Pelz bahnen sich eine Frau und ihre Begleitung unbeirrt den Weg durch das Schneetreiben. Kein Wunder, denn der Anlass ist ein besonderer, wie die in Reykjavik geborene Künstlerin Karolina Larusdottir bereits im Titel verrät.

Karolina Larusdottir: „New Years Eve“ via Castle Gallery

09.

Yayoi Kusama: „Snow In Nets“ (2007)

Den mannigfaltigen Erscheinungsformen des Schnees widmet sich die japanische Künstlerin Yayoi Kusama in verschiedenen Skulpturen und Gemälden, unter anderem in „Snow In Nets“ aus dem Jahr 2007. In Grau und Weiß verlieren die Schneekristalle hier ihre filigrane Form, um – eingefangen in Netze – Blätter und andere organische Formen zu assoziieren.

Yayoi Kusama: „Snow In Nets“ (2007) via Susane Wington

10.

Ragnar Axelsson: „Ein Junge in Sermiligaaq, Grönland“

"Sie haben ein Gefühl für die Natur, das die meisten Leute nicht mehr kennen", sagt Ragnar Axelsson über die Inuit-Jäger, die für ihn zu den letzten Bewahrern einer in der Menschheit über Jahrtausende weitergegebene Denkweise gehören. Seit mehr als 30 Jahren widmet der Isländer seine Fotografie den Menschen in den Nord-Atlantik-Regionen von Grönland, Kanada, Island und den Färöer Inseln.

Ragnar Axelsson: „Ein Junge in Sermiligaaq, Grönland“ via Sueddeutsche.de