Der Autor und Blogger Fabian Hart hat sich auf seine ganz eigene kreative Weise mit dem Thema Selbstporträt auseinandergesetzt. Eine Bildergalerie auf dem SCHIRN MAGAZIN.

Das Gesicht hinhalten ist eine Stilübung, die wir mittlerweile souverän ausführen. Wir haben Anfängerprobleme wie Über- oder Unterbelichtung, schlechte Auflösung und Duck Facing überwunden und sind nun Erfolgsproduzenten unserer eigenen Gesichter. Als tägliche Denkmale erinnern sie andere daran, dass wir noch da sind und likeable und unterhaltsam – nicht zuletzt dank hysterischer Snapchat-Filter.

Noch gibt es keine Statistik darüber, wie viele Selfies man durchschnittlich pro Leben fotografiert. Aber könnten diese Tausende Fotos auch als eine Sammlung gelten, die Gefühle und Stimmungen konkreter Momente archiviert oder sind Selfies inzwischen professionelle Like-Nutten, die wir als Social-Media-Tool an unsere Follower verkaufen?

Die Ausstellung ICH beschäftigt sich mit dem Wandel des Selbstbildnisses, konkreter damit, wie Künstler sich in Zeiten des allgegenwärtigen Selfies selbst unterscheidbar zum Ausdruck bringen können. Ob durch Nichtvorhandensein, Gesichtslosigkeit oder Stellvertreter, die das Selbst ohne Ich verkörpern.

Die Selfie-Kultur habe ich aus diesem Anlass mit einer Serie von #Unselfies  kommentiert, die vergangene Woche auf den Social-Media-Kanälen der SCHIRN gespielt wurde. Alle Fotos könnt ihr hier noch einmal sehen oder direkt auf Instagram.