Das SCHIRN MAGAZIN zeigt 10 Künstler, die in ihren Arbeiten die richtigen Wörter wählen.

Die Sprache und die zwischenmenschliche Kommunikation ziehen sich als rote Fäden durch das Werk des amerikanischen Künstlers Doug Aitken. Während in seinen multimedialen Erlebnisräumen zumeist auf sensibel-subtile Weise der Mensch im Kontext zu seinen Mitmenschen, seiner Umwelt und der Technik gezeigt wird, werden seine Skulpturen weitaus deutlicher. Aber auch andere Künstler der Konzeptkunst, feministischen Avantgarde, der zeitgenössischen Illustration und Co. wissen immer wieder die richtigen Worte zu wählen -- und ihre Mitmenschen damit zum Nachdenken anzuregen. Das SCHIRN MAGAZIN hat 10 Weisheiten, Erinnerungen, Formulierungshelfer, Referenzen und Kuriositäten gesammelt:

Worte sind immer auch Handlungen und Entscheidungen, daran erinnert der Konzeptkünstler Joseph Kosuth mit seiner Arbeit „Words Are Deeds".Image via Muffy Takes Manhattan

Die portugiesische Wortkünstlerin, Grafikdesignerin und Illustratorin Wasted Rita verwendet immer genau so viele Worte, wie notwendig sind, um ihre zynischen, aber stets amüsanten Botschaften zu formulieren: "Wake up and smell the routine".
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Doug Aitken verwandelt Wörter in Plastiken, die den Betrachter in ihrer entkontextualisierten Kürze zum Nachdenken anregen. „100 YRS" in der Doug Aitken-Ausstellung in der SCHIRN

Im Stadt-, Ausstellungs- oder Naturraum sind die projizierten Botschaften der amerikanischen Konzeptkünstlerin Jenny Holzer zu Hause. Zu ihren bekanntesten Arbeiten gehört die inhaltlich nur scheinbar paradoxe Arbeit „Protect Me From What I Want".Image via Uguraydogdu

Birgit Jürgenssen, von der ausgewählte Arbeiten 2012 in der Ausstellung „PRIVAT" in der SCHIRN zu sehen waren, bedient sich immer wieder der Mehrschichtigkeit von Sprache und Formulierungen, die wortwörtlich zu nehmen, aber ebenso in ihrem post-feministischen Kunstschaffen metaphorisch weiterzudenken sind.

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Der in Sofia lebende Künstler Nedko Solakov kommentiert mit handschriftlichen Anmerkungen und Zeichnungen auf humorvolle, manchmal absurde Weise das Leben. Den unterschiedlichsten Ängsten hat Solakov gleich eine ganze Serie gewidmet.
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Barbara Kruger, 2011 in der SCHIRN zu sehen, bedient sich der Werbeästhetik, um mit deren eigenem Schein die Konsumgesellschaft, die Kommunikationsweisen der Werbung und stereotype Rollenvorstellungen zu entlarven. Zum Beispiel, wenn sie schreibt: „I Shop Therefore I Am".
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Statt der Werbung geht es bei John Baldessari dem Kunstmarkt an den Kragen. Dessen häufig sehr simpel erscheinende Prinzipien, die den Kurs eines Kunstwerks bestimmen, bricht Baldessair auf drei Punkte herunter.
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Miranda July schreibt Bücher, dreht Filme, kreiert Kommunikationsapps und textet mit einem wachen Sinn für einprägsame Lebensweisheiten, die man nicht immer allzu Ernst, dafür aber genau nehmen sollte. Zum Beispiel dann, wenn es um „das Leben" geht.
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Mit diesen zwei Wörtern wurde der einstige Street Artist Curtis Kulig bekannt und platziert sie seit 2005 auf Wänden in der ganzen Welt, in unzähligen internationalen Ausstellungsräumen, hat sein zwei Worte langes Manifest aber auch Brands wie Vans, Obey oder DKNY ausgeliehen. Ungeachtet in welcher Abwandelung, „Love Me" bleibt als Tag ebenso erfolgreich wie die Aufforderung deutlich: Liebe mich!
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