Die blauen Arabesken und neon-farbenen Bilder von ZEZÃO finden sich in den verwahrlosten und ärmsten Gegenden São Paulos. In Frankfurt überrascht der brasilianische Graffiti-Künstler Passanten mit seinen farbenfrohen Malereien an ungewöhnlichen Orten.
Zezãos (São Paulo) Graffitis zeichnen sich durch eine soziale Komponente aus und das, obwohl sie nichts darstellen als sich selbst. Der Kontext ihrer Anbringung ist bedeutungsstiftend. So finden sich seine blauen Arabesken und neon-farbenen Bilder, deren Herkunft aus der Sprühdose durch die Struktur der Farbe ersichtlich ist, in den verwahrlosten und ärmsten Gegenden São Paulos sowie in der Kanalisation. Sie verleihen diesen „vergessenen“ Orten eine eigentümliche Schönheit, wie in der Ende 2011 großflächig abgebrannten Favela do Moinho. Die Arabesken wirken nahezu dreidimensional, wenn sie sich nicht über eine flache Wand, sondern über Brandruinen, davor gestapelte Möbel und Müll erstrecken. Die Dokumentationen von Zezãos Arbeiten, die aufgrund zahlreicher Ausstellungsbeteiligungen und über das Internet in der Welt kursieren, richten das Augenmerk auf ihre Umgebung. Als Dekor wird die abstrakte Struktur zum Vermittlungsinstrument von gesellschaftlichen Missständen und Armut. Bei einem Rundgang durch Frankfurt hat Zezão sich die Orte für seine künstlerische Intervention selbst ausgesucht. Seine farbenfrohe Malerei überrascht Passanten, die unter der dunklen Untermainbrücke am Main entlang gehen. Die Decke des Fassadengangs der SCHIRN zieht durch Zezãos Graffiti erstmals die Aufmerksamkeit auf sich. Durch diese Gestaltung wird sie in die Tradition dekorativer Deckengemälde vergangener Epochen gestellt.
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