Die rhytmischen Farbflächen auf dem großem Mural von Rimon Guimarães auf der Bockenheimer Landstraße scheinen zu tanzen.

Die rhythmisch wirkenden Farbflächen und abstrahierten Figuren in Rimon Guimarães’ Graffitis scheinen zu tanzen. Das Malen auf der Straße versteht der Künstler (Curitiba) selbst als eine Performance. So wird sein von eigener Musik, Gesang und Breakdance begleitetes Sprayen zu einer multimedialen Intervention, die Stadt zu einer Bühne, die Passanten zu Zuschauern. Rimon Guimarães’ Graffitis sind wie auch seine Musik von der traditionellen afrikanischen Kultur inspiriert. Die Bilder zeichnen sich durch eine einfache Formensprache aus, seine Musik produziert er mithilfe von Alltagsgegenständen wie Eimern oder Fahrradklingeln und mit der eigenen Stimme. International hat Graffiti mittlerweile einen sozialen und erzieherischen Aspekt. Auch viele brasilianische „Grafiteiros“ veranstalten Workshops mit Kindern, in denen sie ihnen das Malen näher bringen. Vor diesem Hintergrund veranstaltete die SCHIRN im April 2013 einen Graffiti-Workshop in der Bockenheimer Landstraße 104, einem Bürogebäude der KfW. In diesem Rahmen malte Rimon Guimarães ein großes „Mural“ (Wandmalerei) an die Stirnseite des heute abgerissenen Gebäudes. Seine Arbeit für die Ausstellung STREET-ART BRAZIL befindet sich auf dem Bauzaun vor der Baustelle, wo Anfang des Jahres für kurze Zeit sein Mural zu sehen war. Graffiti ist stets eine temporäre Kunst, die von städtebaulichen Veränderungen abhängig ist.