Lola Hahn (29), Designerin aus Frankfurt, betrachtete gerade Nuncas Street-Art in der Niddastraße, als wir sie ansprachen.

SCHIRN MAG: Bist Du gezielt hierher gekommen, um dir dieses Werk aus der Ausstellung „Street-Art Brazil" anzuschauen?

LOLA HAHN: Ja. Ich habe vor ein paar Wochen die Ausstellungseröffnung in der SCHIRN besucht und war danach gespannt auf die Arbeiten, die in der Stadt verteilt sind. Das Werk gefällt mir besonders, weil es kein typisches Graffiti, sondern ein fein ausgearbeitetes Portrait ist. Die Schraffurtechnik Nuncas erinnert mich an Darstellungsmethoden aus der Reproduktionsgrafik und Zeichnungen von Dürer. Mir gefällt, dass der Künstler Altes mit Neuem verbindet. Außerdem ist es reizvoll, dass sein Werk auch in der Höhe Raum einnimmt. Das ist ja eher ungewöhnlich für Graffitis, die normalerweise im Querformat an Wänden oder Zügen prangen.

SM: Was ist am Hochformat besser als am Querformat? 

LH: Es passt gut nach Frankfurt, weil sich die Stadt mit ihrer Skyline auch über ihre Höhe definiert.