Nackte, geisterhafte Gestalten kriechen über den Boden der Frankfurter Hauptwache. Herbert Baglione inszeniert seine Figuren in bewußter Beziehung zur Umgebung.

Herbert Baglione (São Paulo) vollzieht den Übergang seines Selbstverständnisses vom Graffiti-Writer zum Street-Art-Künstler öffentlich, indem er 1997 in seinen Tags mitteilt, dass sein Graffiti-Alter-Ego „Cobal" tot sei. Das Tag, verstanden als Zeichen für die Existenz einer hinter diesem Pseudonym agierenden Identität, verkündet ihren Tod und es stellt sich die Frage, wer hinter der Auslöschung dieser Identität steht. Bagliones Äußerungen im öffentlichen Raum sind damit keineswegs beendet, sie bekommen nur eine andere Form: eine figurativ-installative. Seither firmiert er unter seinem bürgerlichen Namen, malt geisterhaft anmutende und deformierte Gestalten auf Wände, Sträucher, Wiesen und vornehmlich auf den Boden. Durch eine bewusst inszenierte Beziehung zur Umgebung -- sei es Architektur oder Natur -- fügen sich die Figuren scheinbar mühelos in ihren Hintergrund ein. Dennoch sind sie verstörend und angsteinflößend. Die meist nackten Gestalten wirken wie auf den Boden geworfen, ihre Seelen und Geister scheinen sie zu verlassen und über den Boden zu kriechen.

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