Die brasilianische Künstlerin FEFE TALAVERA collagiert ihre "Monster Paintings" aus unzähligen einzelnen Buchstaben. Ihr Drachenwesen ziert die Glasfassade der Deutschen Bank.

In dem vor dem Werbeverbot im Jahr 2007 von Reklame übersäten São Paulo stellten die Plakate einst die Interventionsfläche und das Material für die Arbeiten von Fefe Talavera (São Paulo) dar. Heute druckt die Künstlerin die Buchstaben selbst und fügt sie zu großformatigen „Monster Paintings" zusammen. Schon immer stand die Graffitikultur in Verbindung zur Reklame, wenn auch in einer kritischen Distanzierung von Konsum und Kapitalismus, so gleicht sich ihre Verbreitung. Auch das Graffiti schreibt sich, einer Marke gleich, in die Stadt ein; dem Bild kommt dabei oftmals ein größerer Erkennungswert zu, als dem durch den Text vermittelten Inhalt. Talaveras Figuren erinnern an die farbenprächtigen „Alebrijes" -- Pappmaché-Figuren, die Pedro Linares, von fabelhaften Träumen inspiriert, 1936 entwarf und die Teil der mexikanischen Volkskunst sind. Die einzige Funktion der Buchstaben ist ihr Anteil an der Formfindung des Tieres. Für das Glasportal der Deutschen Bank hat die Künstlerin eine Drachengestalt geschaffen, die die Vertikalität des Gebäudes aufnimmt.