12hrs machen kurze Reiseführer jenseits ausgetretener Touristenpfade: ein Tag in einer Stadt. Für LES BLOGGERS DE MONTMARTRE entdeckte 12hrs versteckte Orte und Geheimtipps im Pariser Stadteil Montmartre.

Die Touristenströme sind schon da und weisen den Weg. Egal zu welcher Tageszeit man Montmartre und die Sacré Coeur Basilika besucht, voll ist es immer. Kein Wunder, hat man von diesem Berg am nördlichen Rand der Stadt doch einen wunderbaren Blick auf ganz Paris. Und nur weil alle es machen, heißt das ja nicht, dass es schlecht ist. Schlendern wir also für ein paar Stunden zusammen durch Montmartre!

10 Uhr – Metro Abbesses
Die Metrostation Abbesses bringt einen dem Hügel am nächsten. Und sie stimmt ein auf das, was da oben kommt. Kitschig-schöne Zeichnungen zieren die Wände der Station, und wer statt dem bequemen Fahrstuhl die Treppe nimmt, sieht noch mehr. Paris-Panoramen, Alltagsszenen, bunte Häuser, während man keuchend nach oben kraxelt. Das Zentrum von Paris ist flach und leicht zu Fuß zu erkunden, umso überraschter sind manche Besucher, dass Montmartre ein richtiger Berg ist.
Hier unten sieht man schon, was dieses Viertel so beliebt macht. Verwinkelte Straßen, kleine Bäckereien, die wunderschöne Kalorienbomben verkaufen. Zwischendrin natürlich auch eine Menge Kommerz, aber den übersehen wir gerne. Los geht's auf den Berg.

10.30 Uhr – Sacré Coeur
Der Weg nach oben ist steil und voller Touristen. Wer es trotzdem schafft, wird mit einem fantastischen Ausblick auf die Pariser Skyline belohnt. Bleiben sie bloß nicht nur auf den Treppen stehen, wo alle sich tummeln und wo die Straßenmusiker ihr Bestes geben. Ein Stück weiter rechts, wo die hohen Bäume fast den Blick verstellen, sieht man den Eiffelturm durch die Blätter!

11 Uhr – Kunst im Blut
Hinter der Basilika wohnen die Künstler. Das war früher so, und ist heute noch genau das gleiche. Statt Picasso, Renoir oder Toulouse Lautrec malen mittlerweile vorwiegend Karikaturisten, Landschaftsmaler und Portraitkünstler ihre Bilder. Wer es anspruchsvoller mag, geht am besten ins Musée de Montmartre. Einige der bekanntesten Bilder, die hier entstanden sind, sind dort ausgestellt. Der wunderschöne Garten wurde nach einem Renoir-Bild gestaltet.

12 Uhr - Wo ist Amélie?
Nehmen Sie sich Zeit, die kleinen Gassen zu erkunden. Ignorieren sie überteuerte Crêpes-Verlaufsstände und konzentrieren Sie sich stattdessen besser auf die Aussicht. In Montmartre erwartet man eigentlich hinter jeder Ecke Amelie Poulain. Der ganze Berg sieht aus wie ein zuckersüßes Filmset. Ist aber alles echt!

12.30 Uhr - Zum Schluss ein Geheimnis
Zum Schluss unserer kleinen Montmartre-Tour verraten wir Ihnen noch ein Geheimnis. In Paris gibt es Weinberge! Drei sogar, und alle produzieren echten, trinkbaren Wein. Einer davon liegt verstreckt hier auf dem Montmartre, und wer das nicht weiß, findet ihn nicht. Gehen Sie an der westlichen Seite der Basilika ein Stück den Berg herunter, direkt in die Rue Cortot, am Museum vorbei und biegen Sie in die Rue des Saules ab. Plötzlich sieht man etwas, was die meisten Besucher hier verpassen: den Norden der Stadt. Rechts von Ihnen ist eine hohe Mauer, die nach ein paar Metern den Blick auf den Clos de Montmartre – den Weinberg – freigibt. Angelegt wurde er 1932 von der Stadt Paris, und seine Reben produzieren bis heute 1000kg an Trauben pro Jahr.

13 Uhr - Abstieg
Zurück zur Sacré Coeur und dann bergab. Der beste Weg ist eine steile Treppe links vom Eingang. Die führt direkt nach unten und in ein ganz anderes Paris. Da unten ist ein versteckter Outlet einer großen französischen Modemarke, dahinter verkaufen afrikanische Stoffhändler die schönste Meterware, und ein Stück weiter unter liegt Pigalle, die ehemalige Schmuddelecke der Stadt, die jetzt vor Restaurants, Bars und coolen Hotels nur so strotzt. Aber davon erzählen wir in unseren 12 Stunden in Paris, die es bald auf unserer Website 12hrs gibt!