Die Ausstel­lung in der SCHIRN unter­nimmt einen aussa­ge­kräf­ti­gen Zeit­schnitt der Kunst­pro­duk­tion, die unter das Phäno­men „German Pop“ fällt, und versteht sich als eine Archäo­lo­gie der 60er- und frühen 70er-Jahre des 20. Jahr­hun­derts.

 

 

© SCHIRN KUNSTHALLE FRANKFURT, 2014, FOTO: NORBERT MIGULETZ
Die Ausstellung ist voller Entdeckungen - eine Archäologie der 60er-Jahre
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German Pop. Frisch, frech und fröhlich – klasse!
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Groundbreaking show, the first of its kind in Germany or elsewhere
BBC.ARTS
© Schirn Kunsthalle Frankfurt, 2014, Foto: Norbert Miguletz
© Schirn Kunsthalle Frankfurt, 2014, Foto: Norbert Miguletz
© Schirn Kunsthalle Frankfurt, 2014, Foto: Norbert Miguletz
© Schirn Kunsthalle Frankfurt, 2014, Foto: Norbert Miguletz
© Schirn Kunsthalle Frankfurt, 2014, Foto: Norbert Miguletz

GERMAN POP

In den 1960er-Jahren wuchs in den USA und Großbritannien eine kulturelle Bewegung heran, die weltweit erhebliche Wirkung zeigte. Ihr universeller Anspruch an Popularität kündigte sich bereits im Namen an. „Pop-Art“ hieß die vordergründig massentaugliche Richtung. Künstlerinnen und Künstler wie Christa Dichgans, Sigmar Polke, Manfred Kuttner, Konrad Klapheck oder Peter Roehr entwickelten eine spezifisch westdeutsche Variante der Pop-Art jenseits der „Coca-Kolonialisierung“. Sie setzten sich mit den Banalitäten des deutschen Alltagslebens auseinander, ironisierten die kleinbürgerlichen Geschmacksideale und die typisch deutsche Gemütlichkeit. Die Ausstellung in der SCHIRN unternimmt einen aussagekräftigen Zeitschnitt der Kunstproduktion, die unter das Phänomen „German Pop“ fällt, und versteht sich als eine Archäologie der 60er- und frühen 70er-Jahre des 20. Jahrhunderts, die über die prominenten Protagonisten hinausreicht, indem sie zahlreiche Neu- bzw. Wiederentdeckungen zugänglich macht. Sie untersucht das Pop-Prinzip mit Blick auf eine neue realistische Kunstproduktion zwischen Unterhaltungs- und Massenkultur und beleuchtet den westdeutschen Pop als Ausdruck der Abgrenzung zu einer nicht mehr unbelasteten bürgerlichen Ästhetik.

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KATALOG ZUR AUSSTELLUNG

Pop, der in Großbritannien und den USA seinen Anfang nahm und sich dort als Universalkultur etablierte, erfuhr in den 1960er-Jahren in der Bundesrepublik Deutschland eine originelle künstlerische Ausprägung. Die in Westdeutschland lebenden Künstlerinnen und Künstler wie Thomas Bayrle, Christa Dichgans, K.H. Hödicke, Konrad Klapheck, Ferdinand Kriwet, Uwe Lausen, Sigmar Polke oder Gerhard Richter setzten sich in ihren Arbeiten mit dem deutschen Alltagsleben auseinander, ironisieren die kleinbürgerlichen Geschmacksideale und die beklemmende und trügerische Gemütlichkeit der 1960er-Jahre. Auf die Phase des Wirtschaftswunders folgte eine der politischen Aufarbeitung der damals jüngsten deutschen Vergangenheit. In der Bildenden Kunst suchte man nicht nur nach einem neuen Kunstbegriff und einer neuen Identität, hier fanden auch Prozesse der Demokratisierung statt. 

Begleitheft

Das Heft stellt ausgewählte Werke der Ausstellung vor und legt die gesellschaftlichen und künstlerischen Zusammenhänge dar.